Kategorie: Fragen 1
Ihr Lieben,
ich versuche eine Nachricht zu schreiben um nicht zu versinken.
Mich nicht abzukapseln, abzuspalten.
Es ist leicht die wenigen Stunden, in denen ich Freundinnen besuche oder besucht werde, zu lächeln, eine Leichtigkeit zu zeigen oder auch zu spüren. Dies ist auch Erholung.
Wie eine Pausenablenkung von meinem Leben mit einem toten Kind.
Von meinem Leben mit einem totem Kind, das Tod ist weil es nicht mehr Leben wollte.
Ich werde, -ob eingebildet oder was auch immer, -immer vertrauter, in die Gefühle die in einen Suizid führen können.
Helio in den Suizid führten.
Das bringt ein Verständnis und ein Verstehen mit sich, für Helios Entscheidung.
Und es ist auch beängstigend, sehr beängstigend.
Würde ich diese mail nun nicht schreiben, würde ich einen kleinen weiteren Schritt in Richtung meiner „Unerreichbarkeit“ machen.
Ich kannte die Tür nicht, nicht die Schwelle die zu überschreiten ist. Ich wusste nie in meinem Leben wie es ist mit dieser Option zu leben,
und für heute und diesem Moment NEIN zu sagen,
und eine Begründung suchen zu müssen, zu spüren in Mir, für das NEIN.
Ich kann mit vorstellen,warum Menschen nicht von ihrer Todesnähe sprechen.
Was ich jetzt nicht brauche sind aufgeregt Stimmen die nicht wollen, dass ich diese Tür sehe, durch die Helio ging.
Und die auch ihre Verlockungen hat- und die hat sie.
Was mir dankbar ist, ich mir wünsche, ist Nachricht.
Einfach nur Nachricht, aus deinem Leben, deine Gedanken zum Tod, zu Helio, zu seinem Leben.
Das was du sonst denkst, wenn du an mich oder Helio denkst, mir schreibst.
Iris
Im Land der Trauer
will die Nacht
nicht mehr aufwachen.
Mond und Sterne haben
längst ihr Leuchten
eingestellt.
Selbst die Schatten
gingen in der Finsternis
verloren.
Schwarze Gräser
säumen unseren Weg,
den wir nicht sehen.
Doch jede Hand,
die man uns entgegenstreckt,
verwandelt
sich in Licht.
von
Renate Salzbrenner